post von lehrgeld
Die Geschichte hinter unserem Song Lichtgestalt.
Jeder von uns hat Vorbilder. Es sind oft unsere Eltern, Lehrer, Trainer oder berühmte Persönlichkeiten, die uns inspirieren, uns prägen und uns zeigen, was möglich ist. Aber was passiert, wenn die Beziehung oder die Einstellung zu diesen Vorbildern sich verändert? Wenn das Bild, das wir uns von ihnen gemacht haben, Risse bekommt und wir feststellen, dass wir nicht mehr dieselben Menschen sind, die einst zu ihnen aufgeschaut haben?
Unser Song Lichtgestalt greift genau diese Thematik auf. Es geht darum, wie sich die Beziehung zu den Menschen, die uns einst inspiriert und auch geführt haben, im Laufe der Zeit wandelt. Manchmal ist es eine schleichende Erkenntnis, manchmal eine plötzliche Ernüchterung. Was bleibt, ist die Einsicht, dass auch Vorbilder nur Menschen sind – mit Fehlern, Schwächen und Schattenseiten.
Der Fall Gordon Gekko und Bud Fox – Vorbilder auf dem Prüfstand
Ein Beispiel für solch eine Veränderung der Vorbildrolle finden wir im Film Wall Street (1987). Die Beziehung zwischen dem aufstrebenden jungen Börsenmakler Bud Fox und dem skrupellosen Finanzhai Gordon Gekko steht sinnbildlich für die Faszination und Enttäuschung, die viele von uns in ihren eigenen Vorbildern erleben.
Am Anfang ist Bud Fox von Gekko geradezu hypnotisiert. Gekko steht für alles, was Bud sich wünscht: Erfolg, Reichtum, Macht. Gekko verkörpert für ihn die Lichtgestalt, das perfekte Vorbild, dem er nacheifern möchte. Doch im Laufe des Films wird klar, dass Gekko hinter seiner schillernden Fassade eine dunkle Seite hat. Gekko lebt nach der Maxime „Gier ist gut“ und ist bereit, moralische Grenzen zu überschreiten, um seine Ziele zu erreichen. Bud beginnt zu realisieren, dass sein Vorbild nicht das ist, was er anfangs glaubte. Der vermeintliche Held entpuppt sich als Anti-Held, als jemand, von dem Bud sich distanzieren muss, um nicht selbst in den moralischen Abgrund zu stürzen.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Lichtgestalt wider. Wir alle kennen den Moment, in dem wir erkennen, dass unser Vorbild nicht perfekt ist. Vielleicht ist es ein Elternteil, der plötzlich seine Fehler eingesteht - oder eben nicht. Oder ein Trainer, dessen Rat uns früher unverrückbar erschien, uns nun aber nicht mehr weiterbringt. Oder es ist eine berühmte Persönlichkeit, die uns enttäuscht, weil sie ihren eigenen Idealen nicht gerecht wird. Was wir dabei lernen, ist, dass diese Enttäuschung Teil des Erwachsenwerdens ist.
Im Kern geht es in Lichtgestalt darum, dass diese Enttäuschungen uns helfen, uns selbst zu finden. Sie zeigen uns, dass es wichtig ist, eigene Wege zu gehen und eigene Entscheidungen zu treffen. Unser Song soll diese Reise widerspiegeln – von der Bewunderung hin zur Desillusionierung und schließlich zur Selbstbestimmung.
Denn was bleibt, ist die Erkenntnis, dass auch wir unsere eigenen Lichtgestalten sein können. Dass wir uns nicht für immer an den Idealen und Erwartungen anderer festklammern müssen, sondern unsere eigenen Werte entwickeln dürfen. Der Moment, in dem man sich von einem Vorbild löst, kann schmerzhaft sein, aber er bringt uns oft den größten Schritt nach vorn.
In Lichtgestalt haben wir diese Emotionen musikalisch eingefangen – die Bewunderung, das Aufsehen zu einer Figur, und die Wucht der Erkenntnis, dass man selbst seinen eigenen Weg gehen muss. Es ist ein Song über Enttäuschung, aber auch über Befreiung und das Streben nach Selbstverwirklichung.
Wer war oder ist sogar noch die Lichtgestalt in Deinem Leben?
Wir hoffen, dass sich viele von euch in diesem Lied wiederfinden und vielleicht auch eine eigene Geschichte zu erzählen haben. Denn auch wenn unsere Lichtgestalten uns vielleicht nicht für immer begleiten, sind sie doch ein Teil unseres Weges – und am Ende ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu uns selbst.
Lichtgestalt
Bridge:
Du bist jetzt nicht mehr mein Held, schau zu wie das Vorbild zerfällt
Strophe 1:
Du warst die Wahrheit – umgeben von Licht
Gabst mir die Klarheit – anders ging es nicht
Dein Wort war heilig – größer als Du selbst
Gab niemals Zweifel – ob es mir missfällt
Ref:
Du bist nicht mehr mein Held (3x)
Das bist Du nicht, das bist Du nicht
Strophe 2:
Du sitzt am Steuer – (Ich) sitz´ nur dabei
Lässt mich niemals lenken – gibst mich niemals frei
Dein Blick zerstört mich – bau´ mich selbst neu auf
Hab das selbst erschaffen – und ich ich lauf´und lauf´…
Ref:
Du bist jetzt nicht mehr mein Held (3x)
Das bist Du nicht, das bist Du nicht
X-tra:
Das bist Du nicht, das bist Du nicht
Doch trag´ ich Dich als Teil in mir
Der Song wurde bereits 2010 geschrieben und es gibt sogar ein Video:
Noch eine Randnotiz zum 80´s Banker-Outfit von Gordon Gekko in Wallstreet. Dieser Look diente uns als Inspiration für unsere nicht ganz ernst gemeinten aber so aussehenden Bilder im Bereich ÜBER ;-)
Bis bald und zahlt mehr LEHRGELD!
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